* 31. Dezember 1899
† 5. Oktober 1940
von Monika Fürst‐Heidtmann und Graciela Paraskevaídis
Essay
In den Apuntes autobiográficos (1938) berichtet Revueltas, der in Santiago Papasquiaro im Bundesstaat Durango geboren wurde und aufgewachsen ist, von seinen ersten Eindrücken: „ … der Himmel, das Wasser und die Berge. Dann kam die Musik […], später die innere Musik.“ Den Dreijährigen faszinierte ein kleines Dorforchester, das er auf der Plaza hörte. „Als Kind (vielleicht auch als Mann?) war es mir lieber, auf eine Badebütte zu schlagen als etwas Nützliches zu tun, und so verbrachte ich die Zeit, indem ich mit meiner Stimme verschiedene Instrumente imitierte, Orchesterstücke und Lieder improvisierte, stets mit Begleitung der Badebütte, jener runden Wanne, die mir als Trommel wesentlich besser gefiel denn als Ort zum Baden. Und ich träumte weiter von Musik und fernen Ländern. […] Schmerzhaft erinnere ich mich an den Solfège-Unterricht. Die falschen Töne kosteten mich so manches Mal wenig melodische Kopfnüsse und meine Tränen fielen auf den Eslava [eine damals sehr bekannte Solfège-Lehre]. Ich las Reisebücher und übte do – mi – do – sol. Ich war sechs. Ich wollte Missionar an fernen Orten werden, Prediger und Musiker. […] Später lernte ich ...